Samstag, 18. Dezember 2010

Der 13. Jünger


Gott ist tot,
aber sein Samen ist in uns.
Was machen wir damit?
Tragen wir ihn weiter?
Handeln wir egoman?

Komm, gib mir die letzte Zigarette,
ich zünde sie an und wir teilen sie.
Reich mir die letzte Neige vom Wein,
und paß auf,
dass ich nicht mit dem Kopf auf dem Tisch aufschlage.
Manche Gedanken sind unaussprechlich, zwischen uns,
aber ein Blick reicht aus
und wir sehen uns ineinander.

Seit unserer letzten Begegnung
habe ich mich nicht mehr gewaschen.
Nenn mich eine dreckige Sau,
aber die Spuren von Dir,
an meiner Kleidung,
an meinem Körper,
sollen nicht verblassen.
Dein Duft verspricht Unendlichkeit.

Gott ist tot,
aber sein Samen ist in uns:
„Liebe deinen
Nächsten, wie
dich selbst.“

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